Deep Dive #1 - 18. Juni 2025

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Ladeinfrastruktur in der Tiefgarage
Ladeinfrastruktur in der Tiefgarage

Technischer Überblick und Vergleich moderner Installationssysteme für Ladeinfrastruktur in Tiefgaragen.

Von Elias und Steffen

Elias & Steffen

Lesezeit: 12 min

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In Kürze

Der Ausbau von Ladeinfrastruktur in Tiefgaragen ist mit vielfältigen Herausforderungen verbunden: Platzmangel, hohe Vorinstallationskosten und aufwendige Verkabelungssysteme machen klassische Ansätze ineffizient. Sternverkabelung, Stromschienen, Flachbandkabel oder proprietäre Daisy-Chain-Systeme stoßen in der Praxis schnell an ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen. Gleichzeitig sind Planungszyklen lang und die Nachfrage entsteht sukzessive mit steigender Anzahl von Elektroautos.

Moderne, normkonforme Systeme wie T-FLX bieten eine flexible, wirtschaftliche Alternative: Sie kombinieren Energie- und Datenverteilung, benötigen keine aufwendigen Unterverteilungen oder Kommunikationsverteiler und sind für unterschiedliche Projektgrößen skalierbar. Der Vergleich der Systeme zeigt: Wer effizient und zukunftssicher ausbauen will, kommt an neuen Lösungen kaum vorbei.

In Kürze


Der Ausbau von Ladeinfrastruktur in Tiefgaragen ist mit vielfältigen Herausforderungen verbunden: Platzmangel, hohe Vorinstallationskosten und aufwendige Verkabelungssysteme machen klassische Ansätze ineffizient. Sternverkabelung, Stromschienen, Flachbandkabel oder proprietäre Daisy-Chain-Systeme stoßen in der Praxis schnell an ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen. Gleichzeitig sind Planungszyklen lang und die Nachfrage entsteht sukzessive mit steigender Anzahl von Elektroautos.

Moderne, normkonforme Systeme wie T-FLX bieten eine flexible, wirtschaftliche Alternative: Sie kombinieren Energie- und Datenverteilung, benötigen keine aufwendigen Unterverteilungen oder Kommunikationsverteiler und sind für unterschiedliche Projektgrößen skalierbar. Der Vergleich der Systeme zeigt: Wer effizient und zukunftssicher ausbauen will, kommt an neuen Lösungen kaum vorbei.

Im Detail

Installationsaufwand im Fokus: Warum herkömmliche Verkabelungssysteme an ihre Grenzen stoßen

Um E-Autos massentauglich zu machen, ist die Ladeinfrastruktur an den Orten, wo sie die meiste Zeit stehen, essenziell (Stichwort: Destination Charging).

Einer der zentralen „Destinations“ sind Tiefgaragen – insbesondere in Mehrparteienhäusern, Wohnanlagen und Gewerbeimmobilien.

Doch die Installation ist komplex: Enge Platzverhältnisse, hohe Anforderungen an Flexibilität und Skalierbarkeit sowie komplizierte Planungsphasen machen den Aufbau zur Herausforderung.

Ein weiterer Engpass: Installationskapazitäten. Laut ZVEH fehlen im E-Handwerk über 85.000 Fachkräfte. Diese Kapazitäten werden zusätzlich durch den parallelen Ausbau von PV-Anlagen und Wärmepumpen beansprucht.

Gleichzeitig liegen die Kosten nur für die Vorrüstung eines Ladepunkts bei durchschnittlich 1.800 € – ohne Wallbox (Quelle: the charging project). Dies ist bei der starken Preissensibilität der Kunden und der noch niedrigen „Takerate“ (Anteil der Stellplätze, die eine Wallbox benötigen) zu teuer.

Die typischen Hürden:

  • Hohe Vorinstallationskosten

  • Lange Vertriebszyklen aufgrund vieler Entscheider und niedriger Takerate (Durchdringungsrate von Elektroautos, bspw.: 2 von 20 Parkplätzen besitzen ein Elektroauto – Takerate = 10 %)

  • Enge Platzverhältnisse und komplizierte Garagentopologien

  • Hoher Installations- und Planungsaufwand

Mit der Auswahl adäquater Lade- und Installationshardware können Lösungsanbieter, Installateure und Betreiber viele dieser Hürden meistern.

Ein Überblick über die verschiedenen Installationssysteme für die Tiefgarage soll die Auswahl erleichtern.

Sternverkabelung – bewährt, aber aufwändig und ressourcenintensiv

Die klassische Sternverkabelung hat sich über viele Jahre als Standard etabliert und bietet zwei Vorteile: Sie benötigt keine Schulung der Installateure, da alle verbauten Komponenten Standardmaterial sind, die jeder Installateur aus dem Tagesgeschäft kennt. Außerdem ermöglicht die Sternverkabelung, falls viel Leistung zur Verfügung steht, diese an alle Wallboxen zu verteilen, da sie mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor = 1 dimensioniert ist.

Aufbau

Von der Zähleranschlusssäule werden über eine standortspezifische Unterverteilung alle Stellplätze sternförmig angeschlossen. In der Unterverteilung wird – abhängig von der eingesetzten Wallbox – für jeden Ladepunkt ein FI-Schalter und ein LS-Schalter installiert. Außerdem wird ein zentraler Überspannungsschutz in die Unterverteilung integriert.

Zusätzlich wird zur Anbindung der Kommunikation eine Netzwerkverteilung mit einer sternförmigen Verdrahtung von Ethernet-Leitungen zu jedem Ladepunkt benötigt. Die Verdrahtung erfolgt meist über starre Kabelbühnen, die unter der Decke oder an der Wand montiert werden müssen.

Vorteile

  • Der Einsatz von Standardkomponenten benötigt keine Schulung für Installateure, da die eingesetzten Komponenten allgemein bekannt sind – ein Vorgehen, das sich in der Praxis vielfach bewährt hat.

  • Wenn eine hohe Leistung zur Verfügung steht, kann mit der Sternverkabelung an jedem Ladepunkt mit voller Leistung geladen werden, weshalb sie für Use-Cases wie „Zwischendurchladen“ (Parkhäuser mit kurzen Standzeiten und hohem Energiebedarf pro Stellplatz) gut passt.

Probleme

  • Standortspezifische Unterverteilung erhöht den Platzbedarf in der Tiefgarage, den Planungsaufwand im Vorhinein und die Lieferzeit.

  • Zwei Leitungen (Energie & Ethernet) zu jedem Stellplatz erhöhen den Installationsaufwand und die Energieleitungen werden meistens aufgrund von fehlender Leistung nicht voll belastet.

  • Kosten für die Vorinstallation sind hoch, da viel Aufwand betrieben werden muss, um den ersten Ladepunkt zu errichten.

  • Die Verteilung über starre Kabelbühnen wird häufig durch unkonventionelle Topologien der Tiefgaragen und bestehende Installationen wie Belüftungssysteme und Abwasserrohre erschwert.

  • Die Installation des Überspannungsschutzes in der Unterverteilung reicht oft nicht aus, da der Wirkungsradius von 10 m nicht ausreicht, um alle Ladepunkte abzudecken. Deshalb erfolgt die Realisierung oft nicht korrekt oder erfordert Sonderlösungen mit Kleinverteilern.

Sternverkabelung – bewährt, aber aufwändig und ressourcenintensiv

Die klassische Sternverkabelung hat sich über viele Jahre als Standard etabliert und bietet zwei Vorteile: Sie benötigt keine Schulung der Installateure, da alle verbauten Komponenten Standardmaterial sind, die jeder Installateur aus dem Tagesgeschäft kennt. Außerdem ermöglicht die Sternverkabelung, falls viel Leistung zur Verfügung steht, diese an alle Wallboxen zu verteilen, da sie mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor = 1 dimensioniert ist.

Aufbau

Von der Zähleranschlusssäule werden über eine standortspezifische Unterverteilung alle Stellplätze sternförmig angeschlossen. In der Unterverteilung wird – abhängig von der eingesetzten Wallbox – für jeden Ladepunkt ein FI-Schalter und ein LS-Schalter installiert. Außerdem wird ein zentraler Überspannungsschutz in die Unterverteilung integriert.

Zusätzlich wird zur Anbindung der Kommunikation eine Netzwerkverteilung mit einer sternförmigen Verdrahtung von Ethernet-Leitungen zu jedem Ladepunkt benötigt. Die Verdrahtung erfolgt meist über starre Kabelbühnen, die unter der Decke oder an der Wand montiert werden müssen.

Vorteile

  • Der Einsatz von Standardkomponenten benötigt keine Schulung für Installateure, da die eingesetzten Komponenten allgemein bekannt sind – ein Vorgehen, das sich in der Praxis vielfach bewährt hat.

  • Wenn eine hohe Leistung zur Verfügung steht, kann mit der Sternverkabelung an jedem Ladepunkt mit voller Leistung geladen werden, weshalb sie für Use-Cases wie „Zwischendurchladen“ (Parkhäuser mit kurzen Standzeiten und hohem Energiebedarf pro Stellplatz) gut passt.

Probleme

  • Standortspezifische Unterverteilung erhöht den Platzbedarf in der Tiefgarage, den Planungsaufwand im Vorhinein und die Lieferzeit.

  • Zwei Leitungen (Energie & Ethernet) zu jedem Stellplatz erhöhen den Installationsaufwand und die Energieleitungen werden meistens aufgrund von fehlender Leistung nicht voll belastet.

  • Kosten für die Vorinstallation sind hoch, da viel Aufwand betrieben werden muss, um den ersten Ladepunkt zu errichten.

  • Die Verteilung über starre Kabelbühnen wird häufig durch unkonventionelle Topologien der Tiefgaragen und bestehende Installationen wie Belüftungssysteme und Abwasserrohre erschwert.

  • Die Installation des Überspannungsschutzes in der Unterverteilung reicht oft nicht aus, da der Wirkungsradius von 10 m nicht ausreicht, um alle Ladepunkte abzudecken. Deshalb erfolgt die Realisierung oft nicht korrekt oder erfordert Sonderlösungen mit Kleinverteilern.

Stromschienen – hohe Stromkapazitäten mit Einschränkungen in der Flexibilität

Stromschienen bieten Vorteile bei der zentralen Stromversorgung und werden häufig in Industrie und Großprojekten eingesetzt. In Tiefgaragen sind sie jedoch oft überdimensioniert – sowohl technisch als auch wirtschaftlich.

Diese Methode wird häufig dort eingesetzt, wo hohe Stromkapazitäten benötigt werden, und kann in einem idealen Szenario eine effiziente Lösung darstellen. In der Praxis offenbaren sich jedoch häufig Hürden.

Aufbau

Von der Zähleranschlusssäule wird über eine Zuleitung eine Stromschiene angeschlossen. Diese wird entlang der Parkplätze an der Wand oder unter der Decke installiert. Zum Abgriff der Energie wird ein Abgangskasten installiert, von dem die Wallbox versorgt wird. Im Abgangskasten befinden sich – abhängig vom Wallbox-Modell – ein FI-Schalter und ein LS-Schalter. Die Stromschiene ist in Form von Schienenkästen in verschiedenen Längen erhältlich. Die Kästen sind starr und gerade, sodass für spezielle Topologien wie Unterzüge oder Säulen Winkelelemente, T-Elemente oder ähnliche Komponenten benötigt werden.

Für die Kommunikation muss weiterhin im Stern mit Ethernet-Leitungen verdrahtet werden, was entweder auf Kabeltrassen erfolgt oder ebenfalls aufwendig konfektioniert werden muss.

Häufig wird die Stromschiene auch entlang der Fahrbahn installiert (mittig der Parkplätze), um lange Schienenstrecken und komplizierte Topologien zu vermeiden. Dies ermöglicht Einsparungen auf Seiten der Schienenkästen, benötigt jedoch längere Strecken zwischen Abgangskasten und Wallbox.

Zur Realisierung des Überspannungsschutzes wird bei weiten Strecken zur Wallbox in der Regel ein Ableiter in jedem Abgangskasten benötigt, um die 10-m-Regel einzuhalten. Bei kurzen Leitungswegen werden oft Abgangskästen mit Überspannungsschutzableitern auf der Schiene montiert, sodass der Wirkungsradius von 10 m eingehalten wird.

Vorteile

  • Hohe Stromtragfähigkeit der Stromschiene ermöglicht die Verteilung von viel Leistung über viele Parkplätze und lange Strecken. Dieser Vorteil ist vor allem in Use-Cases wie „Zwischendurchladen“ relevant, in denen hohe Gleichzeitigkeitsfaktoren benötigt werden und viel Leistung zur Verfügung steht.

Probleme

  • Die starre Bauweise der Schienenkästen ist in Tiefgaragen oft ein Hindernis, da die baulichen Gegebenheiten oft komplexe Leitungsführungen erfordern. Die dafür benötigten Sonderkomponenten wie Winkelelemente, T-Elemente oder ähnliche Komponenten können sehr kostspielig sein und das System schnell unwirtschaftlich machen.

  • Trotz der effizienteren Energieverteilung muss die Ethernetverdrahtung weiterhin sternförmig erfolgen, was den Installationsaufwand erheblich steigert und als ungelöstes Problem bleibt.

  • Kosten für die Vorinstallation sind hoch, da der Großteil der Kosten bei dem System in den Schienenkästen und dem Verbindungszubehör steckt und daher ein Teil der Vorinstallation ist.

Stromschienen – hohe Stromkapazitäten mit Einschränkungen in der Flexibilität

Stromschienen bieten Vorteile bei der zentralen Stromversorgung und werden häufig in Industrie und Großprojekten eingesetzt. In Tiefgaragen sind sie jedoch oft überdimensioniert – sowohl technisch als auch wirtschaftlich.

Diese Methode wird häufig dort eingesetzt, wo hohe Stromkapazitäten benötigt werden, und kann in einem idealen Szenario eine effiziente Lösung darstellen. In der Praxis offenbaren sich jedoch häufig Hürden.

Aufbau

Von der Zähleranschlusssäule wird über eine Zuleitung eine Stromschiene angeschlossen. Diese wird entlang der Parkplätze an der Wand oder unter der Decke installiert. Zum Abgriff der Energie wird ein Abgangskasten installiert, von dem die Wallbox versorgt wird. Im Abgangskasten befinden sich – abhängig vom Wallbox-Modell – ein FI-Schalter und ein LS-Schalter. Die Stromschiene ist in Form von Schienenkästen in verschiedenen Längen erhältlich. Die Kästen sind starr und gerade, sodass für spezielle Topologien wie Unterzüge oder Säulen Winkelelemente, T-Elemente oder ähnliche Komponenten benötigt werden.

Für die Kommunikation muss weiterhin im Stern mit Ethernet-Leitungen verdrahtet werden, was entweder auf Kabeltrassen erfolgt oder ebenfalls aufwendig konfektioniert werden muss.

Häufig wird die Stromschiene auch entlang der Fahrbahn installiert (mittig der Parkplätze), um lange Schienenstrecken und komplizierte Topologien zu vermeiden. Dies ermöglicht Einsparungen auf Seiten der Schienenkästen, benötigt jedoch längere Strecken zwischen Abgangskasten und Wallbox.

Zur Realisierung des Überspannungsschutzes wird bei weiten Strecken zur Wallbox in der Regel ein Ableiter in jedem Abgangskasten benötigt, um die 10-m-Regel einzuhalten. Bei kurzen Leitungswegen werden oft Abgangskästen mit Überspannungsschutzableitern auf der Schiene montiert, sodass der Wirkungsradius von 10 m eingehalten wird.

Vorteile

  • Hohe Stromtragfähigkeit der Stromschiene ermöglicht die Verteilung von viel Leistung über viele Parkplätze und lange Strecken. Dieser Vorteil ist vor allem in Use-Cases wie „Zwischendurchladen“ relevant, in denen hohe Gleichzeitigkeitsfaktoren benötigt werden und viel Leistung zur Verfügung steht.

Probleme

  • Die starre Bauweise der Schienenkästen ist in Tiefgaragen oft ein Hindernis, da die baulichen Gegebenheiten oft komplexe Leitungsführungen erfordern. Die dafür benötigten Sonderkomponenten wie Winkelelemente, T-Elemente oder ähnliche Komponenten können sehr kostspielig sein und das System schnell unwirtschaftlich machen.

  • Trotz der effizienteren Energieverteilung muss die Ethernetverdrahtung weiterhin sternförmig erfolgen, was den Installationsaufwand erheblich steigert und als ungelöstes Problem bleibt.

  • Kosten für die Vorinstallation sind hoch, da der Großteil der Kosten bei dem System in den Schienenkästen und dem Verbindungszubehör steckt und daher ein Teil der Vorinstallation ist.

Flachbandkabel – platzsparend, aber praktisch herausfordernd

Flachkabelsysteme gelten auf den ersten Blick als elegante Lösung: Sie ermöglichen eine platzsparende, flache Verlegung entlang von Wänden und Decken und erlauben eine dezentrale Energieversorgung. Diese Systeme lassen sich auch in engen baulichen Situationen unterbringen und erscheinen zunächst planerisch unkompliziert. Außerdem ermöglichen sie eine schnelle Nachrüstung eines Abgangs für eine Wallbox.

Aufbau

Ein Flachbandkabel wird mit speziellen Befestigungsschellen direkt entlang der Parkplätze installiert. Mithilfe von Abgangskästen können über Piercingkontakte schnell und einfach Abzweige geschaffen werden, die eine Wallbox versorgen. In einer speziellen Ausführung des Abgangskastens kann darin auch beispielsweise ein LS-Schalter installiert werden (max. 4 Teilungseinheiten Bauraum).

Die Ethernetverdrahtung wird in der Regel auf einer Kabelbühne oder im Rohr installiert und geschieht weiterhin meist sternförmig.

Das Flachkabel ermöglicht Biegungen in der Horizontalen. Beim Wechseln der Ebene bzw. einer vertikalen Biegung muss über einen Abgangskasten auf einen Rundleiter übergegangen werden, um dann erneut auf das Flachbandkabel überzugehen.

Vorteile

  • Geringer Bauraum, vor allem in platzkritischen Garagen von Vorteil

  • Geringer Installationsaufwand

  • Schnelle Montage eines Abgangskastens

Probleme

  • Die eingeschränkte Biegerichtung erschwert die Verlegung in der Tiefgarage, in der nicht selten z. B. Sprünge von der Wand auf die Decke und wieder zurück bewältigt werden müssen.

  • Trotz der dezentralen Energieverteilung muss die Ethernetverdrahtung weiterhin sternförmig erfolgen, was den Installationsaufwand erheblich steigert und als ungelöstes Problem bleibt.

  • Vorinstallationskosten zwar deutlich besser als bei Schienensystemen und Sternverkabelung, aber aufgrund von Ethernetverdrahtung und Sondermaterialien immer noch höher als nötig

  • Problem des Überspannungsschutzes ist nicht gelöst und bedarf Sonderlösungen

Flachbandkabel – platzsparend, aber praktisch herausfordernd

Flachkabelsysteme gelten auf den ersten Blick als elegante Lösung: Sie ermöglichen eine platzsparende, flache Verlegung entlang von Wänden und Decken und erlauben eine dezentrale Energieversorgung. Diese Systeme lassen sich auch in engen baulichen Situationen unterbringen und erscheinen zunächst planerisch unkompliziert. Außerdem ermöglichen sie eine schnelle Nachrüstung eines Abgangs für eine Wallbox.

Aufbau

Ein Flachbandkabel wird mit speziellen Befestigungsschellen direkt entlang der Parkplätze installiert. Mithilfe von Abgangskästen können über Piercingkontakte schnell und einfach Abzweige geschaffen werden, die eine Wallbox versorgen. In einer speziellen Ausführung des Abgangskastens kann darin auch beispielsweise ein LS-Schalter installiert werden (max. 4 Teilungseinheiten Bauraum).

Die Ethernetverdrahtung wird in der Regel auf einer Kabelbühne oder im Rohr installiert und geschieht weiterhin meist sternförmig.

Das Flachkabel ermöglicht Biegungen in der Horizontalen. Beim Wechseln der Ebene bzw. einer vertikalen Biegung muss über einen Abgangskasten auf einen Rundleiter übergegangen werden, um dann erneut auf das Flachbandkabel überzugehen.

Vorteile

  • Geringer Bauraum, vor allem in platzkritischen Garagen von Vorteil

  • Geringer Installationsaufwand

  • Schnelle Montage eines Abgangskastens

Probleme

  • Die eingeschränkte Biegerichtung erschwert die Verlegung in der Tiefgarage, in der nicht selten z. B. Sprünge von der Wand auf die Decke und wieder zurück bewältigt werden müssen.

  • Trotz der dezentralen Energieverteilung muss die Ethernetverdrahtung weiterhin sternförmig erfolgen, was den Installationsaufwand erheblich steigert und als ungelöstes Problem bleibt.

  • Vorinstallationskosten zwar deutlich besser als bei Schienensystemen und Sternverkabelung, aber aufgrund von Ethernetverdrahtung und Sondermaterialien immer noch höher als nötig

  • Problem des Überspannungsschutzes ist nicht gelöst und bedarf Sonderlösungen

Herstellerabhängiges Daisy-Chain - proprietäre Lösungen mit kritischen Einschränkungen

Einige Wallbox-Hersteller bieten sogenannte Daisy-Chain-Systeme an, bei denen mehrere Ladepunkte hintereinander geschaltet werden können. Diese Systeme erscheinen zunächst attraktiv, da sie eine vereinfachte Verkabelung und geringe Installationszeiten versprechen. Allerdings handelt es sich häufig um proprietäre Lösungen, die ausschließlich innerhalb der jeweiligen Produktwelt funktionieren.

Aufbau

Es wird von Wallbox zu Wallbox ein Energie- und ein Kommunikationskabel verlegt und angeschlossen, wodurch eine sogenannte Daisy-Chain entsteht. Die Wallboxen müssen dafür einen speziellen Klemmblock enthalten, um das Weiterschleifen des Kabels zu ermöglichen, und außerdem zwei Ethernet-Ports, um das Weiterschleifen der Ethernet-Leitung zu ermöglichen. Darüber hinaus muss in der Wallbox die vollständige Sicherheitstechnik integriert sein (FI-Schalter, LS-Schalter, Überspannungsschutz), um eine normkonforme Installation zu gewährleisten.

Vorteile

  • Der Installationsaufwand ist gering, wodurch Materialkosten und Installationszeit eingespart werden

Probleme

  • Abhängigkeit von einem Wallbox-Hersteller – durch die proprietäre Lösung birgt dies ein Zukunftsrisiko, falls der Hersteller künftig nicht mehr am Markt agieren sollte oder das Wallbox-Modell nicht mehr verfügbar ist.

  • Daisy-Chain der Kommunikation von Wallbox zu Wallbox hat den großen Nachteil, dass bei Ausfall oder Fehler einer Wallbox in der Reihe der Rest der Wallboxen „dahinter“ nicht mehr funktioniert

  • Kunde ist gezwungen, Parkplätze nacheinander auszubauen, was die Vorrüstung in Wohnungseigentümergemeinschaften und Mehrfamilienhäusern, in denen eine Parkplatzbindung besteht, sehr erschwert, da ein parkplatzunabhängiger Roll-Out erforderlich ist

T-FLX – eine Kombination der Vorteile bestehender Lösungen – perfekt auf den sukzessiven Roll-out der Ladeinfrastruktur zugeschnitten

Mit der T-FLX Box wird die Ladeinfrastruktur in Tiefgaragen neu gedacht. Das System kombiniert Energie- und Kommunikationsverteilung in einem einheitlichen, herstellerunabhängigen System und vereint damit die Vorteile bestehender Lösungen durch Spezialisierung auf Ladeinfrastruktur.

Aufbau

Aus der Zähleranschlusssäule wird eine 16 mm²-NYM/NYY-Leitung (Standardmaterial) entlang der Parkplätze installiert. Über einem Parkplatz, an dem eine Wallbox installiert werden soll, wird oberhalb – an der Wand oder unter der Decke – eine T-FLX Box installiert und daran dann die Wallbox. Die T-FLX Box integriert alle sicherheitsrelevanten Komponenten für eine normkonforme Absicherung (FI-Schalter, LS-Schalter, Überspannungsschutz) und ein Powerline-Communication-Modem, um die Kommunikation der Wallbox direkt über die Energiehauptleitung zu realisieren. Somit hat die T-FLX Box eine Energie- und eine Ethernet-Schnittstelle für die Wallbox.

An einer Hauptleitung können bis zu 20 Ladepunkte installiert werden – je nach verfügbarer Leistung und dem gewünschten Gleichzeitigkeitsfaktor.

Die T-FLX Box ist so entwickelt, dass man sie im Nachhinein an einer bereits installierten Leitung installieren kann (Retrofit), sodass die Vorinstallation aus einer Standardleitung entlang der Parkplätze besteht.

Um die Verbindung zum Internet zu gewährleisten, muss eine beliebige T-FLX Box mit einem 4G-Modem verbunden werden. Dafür ist in jeder T-FLX Box ein zweiter Ethernet-Port vorgesehen, sodass immer der kürzeste Weg zum 4G-Modem verwendet werden kann.

Vorteile

  • Durch die Flexibilität des 16 mm²-Rundleiters passt das System in jede Tiefgarage – unabhängig von Unterzügen, Säulen, Abwasserrohren oder Belüftungsanlagen. Sogar ein Sprung von der Wand auf die Decke ist innerhalb eines Stranges problemlos möglich. Das reduziert sowohl den Installations- als auch den Planungsaufwand erheblich.

  • Die Verwendung von Standardmaterialien führt dazu, dass kein bzw. kaum Schulungsbedarf besteht.

  • Die geringsten Vorinstallationskosten, die im Markt aktuell möglich sind – essenziell für den sukzessiven Roll-out.

  • Herstellerunabhängigkeit bei Wallbox und Lastmanagement ermöglicht eine zukunftssichere und nachhaltige Lösung.

  • Parkplatzunabhängige Elektrifizierung – in Wohnungseigentümergemeinschaften und Mehrfamilienhäusern, wo eine Parkplatzbindung besteht, besonders wichtig.

Probleme

  • Bei Bedarf eines sehr hohen Gleichzeitigkeitsfaktors, in Use-Cases wie bspw. „Zwischendurchladen“, hat das System aufgrund der Stromtragfähigkeit Einschränkungen.

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2025 T-FLX GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

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